Ambulante Therapien können durch niedergelassene Kinder- und Jugendpsycho-therapeuten/innen erfolgen. Adressen dazu gibt es unter anderem auch bei der Koordinationsstelle der Krankenkassen für Psychotherapeuten.
Diese Therapien sind sehr langwierig, da zunächst eine Beziehung zwischen
Therapeut und Patient aufgebaut werden muss. Bei wöchentlichen Sitzungen kann allein der Beziehungsaufbau einige Wochen bis Monate dauern, bevor die eigentlichen Probleme angegangen werden
können. Die Heilung dauert Jahre.
Die Kosten werden von den zugelassenen Therapeuten mit den Krankenkassen abgerechnet (also gleich nach einem Therapeuten mit Kassenzulassung suchen). Da die Therapie langwierig ist und die Plätze
begrenzt sind, kann es zusätzlich zu Wartezeiten kommen – zum Teil einige Monate. Manche Therapeuten führen Wartelisten, andere nicht. Hier muss man sich mit dem Therapeuten abstimmen.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist natürlich die Persönlichkeit des Therapeuten. Kann mein Kind mit ihm/ihr? Mag es den Therapeuten oder ist der/die Therapeutin schon alleine ein Grund gar nicht
erst hinzugehen?
Diese Fragen kann man in den sogenannten „probatorischen Stunden“ herausfinden,
also Probestunden, die von der Kasse bezahlt werden bevor die eigentliche Therapie beginnt.
Da eine erfolgreiche Therapie auf einem Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut beruht, ist es wichtig hier solange zu suchen, bis es passt - auch wenn weder Eltern noch Kinder die Kraft dazu haben, immer wieder ihre
Geschichte zu erzählen, wieder von vorne anzufangen und wieder nach Hilfe zu suchen.
Und wie geht es Ihnen als Eltern mit dem Therapeuten? Bei Kindertherapien kommen die Eltern noch als dritte „Partei“ dazu, auch hier ist
ein vertrauensvolles Verhältnis wichtig. Schließlich geht es um ihr Kind. Außerdem wird die Therapie nicht erfolgreich sein, wenn Sie keine gute Meinung von dem/r Therapeuten/in haben. Ihr Kind
steht dann "zwischen den Stühlen", ist damit beschäftigt welche "Seite" nun besser ist und kann sich daher nicht mit der Therapie beschäftigen.
Es gibt viele verschiedene Therapie-Richtungen, Verhaltenstherapie, tiefen-psychologische Therapie und viel andere mehr. Welche zu Ihnen und Ihrem Kind passt, müssen Sie ausprobieren – leider
gibt es auch hier keine Garantie, dass der erste Versuch erfolgreich ist. Eventuell ist es auch hilfreich sich hier von kommunalen oder
kirchlichen Beratungsstellen bei der Suche unterstützen zu lassen.